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27.11.2023

Immaterielle Werte: Treiber von Wachstum und Nachhaltigkeit in modernen Geschäftsmodellen

In der heutigen Geschäftswelt stehen immaterielle Vermögenswerte im Zentrum der digitalen Transformation und bilden die Grundlage für die Entwicklung und den Erfolg von Unternehmen. Ihre Rolle als zentrale Werttreiber in Geschäftsmodellen und ihre Bedeutung in der Nachhaltigkeitsberichterstattung, insbesondere im Rahmen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), sind entscheidend. Die Bertelsmann Stiftung hat in Zusammenarbeit mit dem Deutsches Rechnungslegungs Standards Committee e.V. ein Whitepaper zum Thema “Immaterielle Ressourcen als Werttreiber für (nachhaltiges) Wirtschaften” erstellt. Dieser Artikel beleuchtet das Whitepaper und die vielfältigen Facetten immaterieller Vermögenswerte und deren Einfluss auf die moderne Geschäftswelt.

DALLE 2023-11-27 14.29.36 - A conceptual image representing intangible resources in a professional and creative context. The image features a sleek, modern office with transpar.png                                           Quelle: Künstliche Intelligenz DALL-E / eigener Prompt

Immaterielle Vermögenswerte in der digitalen Transformation

In einer zunehmend digitalisierten Wirtschaftswelt spielen immaterielle Vermögenswerte eine Schlüsselrolle. Sie umfassen nicht nur Software und Patente, sondern auch weniger greifbare Aspekte wie Unternehmenskultur, Kundenbeziehungen und Markenwerte. Diese Ressourcen sind entscheidend für die digitale Transformation von Unternehmen, da sie Innovation, Wettbewerbsvorteile und Marktdifferenzierung ermöglichen.

Die Digitalisierung treibt die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle voran, in denen immaterielle Vermögenswerte oft mehr Wert als physische Vermögenswerte repräsentieren. Die Fähigkeit, digitale Technologien effektiv zu nutzen, hängt stark von diesen immateriellen Ressourcen ab. Beispielsweise erfordert die Implementierung fortschrittlicher Technologien wie künstliche Intelligenz oder Cloud-Computing ein hohes Maß an Fachwissen und Innovation, die in der Regel immaterielle Vermögenswerte darstellen.

Immaterielle Werte als zentrale Werttreiber

Immaterielle Vermögenswerte sind nicht nur für die digitale Transformation entscheidend, sondern auch zentrale Treiber für den Wert und Erfolg eines Unternehmens. Unternehmen, die in immaterielle Ressourcen wie Markenentwicklung, Forschung und Entwicklung sowie Mitarbeiterausbildung investieren, sind oft besser positioniert, um langfristig Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Diese Investitionen tragen zur Schaffung von Markenwert, zur Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen und zur Förderung einer starken Unternehmenskultur bei, die alle zum Gesamterfolg des Unternehmens beitragen.

Immaterielle Vermögenswerte in der Nachhaltigkeitsberichterstattung

Die Bedeutung immaterieller Vermögenswerte erstreckt sich auch auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Mit der Einführung der CSRD wird von Unternehmen erwartet, dass sie nicht nur über finanzielle, sondern auch über nicht-finanzielle Aspekte berichten, die für ihre langfristige Nachhaltigkeit entscheidend sind. Dies schließt die Berichterstattung über immaterielle Vermögenswerte wie Umweltmanagement, soziale Verantwortung und Governance-Strukturen ein.

Die Berichterstattung über immaterielle Vermögenswerte im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung ermöglicht es Stakeholdern, ein umfassenderes Bild vom Unternehmen zu erhalten. Sie zeigt auf, wie das Unternehmen seine Ressourcen nutzt, um nachhaltige Praktiken zu fördern und gleichzeitig langfristigen Wert zu schaffen. Dies ist besonders wichtig, da immer mehr Investoren und Kunden Wert auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung legen.

Klassifizierung und Quellen immaterieller Ressourcen

Die Klassifizierung immaterieller Ressourcen ist ein komplexes Feld, das eine Vielzahl von Vermögenswerten umfasst. Das Spektrum reicht von Produkt- und Technologieinnovationen, Marken und Kundenzufriedenheit bis hin zu Mitarbeiterqualifikation und -motivation. Diese Vielfalt führt zu unterschiedlichen Begrifflichkeiten und Definitionen, was eine einheitliche Kategorisierung erschwert. Im Whitepaper, das ich analysiert habe, werden verschiedene Kategorisierungssysteme wie AKIWIR, IIRC und WICI diskutiert, die zur Bestimmung des Berichtsgegenstands herangezogen werden können. Besonders interessant ist die Verknüpfung zwischen immateriellen Ressourcen und Nachhaltigkeitsaspekten, die in den letzten Jahren verstärkt diskutiert wird, z.B. die Beziehung zwischen Human Capital und dem Nachhaltigkeitsaspekt Arbeitnehmer und Soziales.

Bilanzierung immaterieller Werte

Die Bilanzierung immaterieller Werte stellt eine besondere Herausforderung dar. Wie im Whitepaper erörtert wird, sind viele immaterielle Vermögenswerte, wie selbst erstellte Marken oder Kundenlisten, nach den geltenden Bilanzierungsregeln des HGB und IFRS oft nicht bilanzierbar oder unterliegen einem Ansatzverbot. Dies führt zu einem deutlichen Informationsdefizit, da die Bilanzierungsregeln nicht die tatsächliche wirtschaftliche Realität widerspiegeln. Die zunehmende Diskrepanz zwischen dem Marktwert und dem Buchwert von Unternehmen ist ein Indikator für die steigende Bedeutung immaterieller Werte. Ein weiteres Symptom dieser Entwicklung ist der stetig ansteigende Ansatz von Geschäfts- und Firmenwerten in den Bilanzen, der oft die Akquisition immaterieller Werte reflektiert.

Markt-/Buchwertlücken und Geschäfts- und Firmenwerte

Die wachsenden Markt-/Buchwertlücken bei vielen Unternehmen sind ein deutliches Zeichen dafür, dass der Marktwert eines Unternehmens häufig weit über seinen bilanzierten Vermögenswerten liegt. Diese Lücke entsteht größtenteils durch den hohen Wert immaterieller Ressourcen, die in der Bilanz nicht oder nur unzureichend abgebildet werden. Der ansteigende Ansatz von Geschäfts- und Firmenwerten in den Bilanzen ist ein Versuch, diese Lücke zu schließen, indem erworbene immaterielle Werte, die nicht separat bilanziert werden können, im Rahmen von Unternehmensakquisitionen angesetzt werden. Allerdings bietet diese Praxis keine Lösung für selbst geschaffene immaterielle Werte, was die Diskrepanz zwischen Buchwert und Marktwert weiter verstärkt.

https://www.drsc.de/news/drsc-bertelsmann-stiftung-whitepaper-neue-berichtpflicht-ueber-immaterielle-ressourcen/

Fazit

Immaterielle Vermögenswerte sind entscheidend für die digitale Transformation und fungieren als zentrale Werttreiber in Geschäftsmodellen. Ihre Bedeutung wird durch die Nachhaltigkeitsberichterstattung weiter unterstrichen. Die Herausforderungen in der Bilanzierung immaterieller Werte und die daraus resultierenden Markt-/Buchwertlücken zeigen die Notwendigkeit auf, bestehende Bilanzierungskonzepte zu überdenken und anzupassen. Die korrekte Erfassung und Bewertung dieser Werte sind für eine realistische Darstellung der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens unerlässlich, stellt jedoch auch eine Herausforderung dar. Die Bewertung ist oft subjektiv und kann von externen Faktoren wie Marktbedingungen und technologischen Veränderungen beeinflusst werden. Dies erfordert eine sorgfältige Überlegung und Anpassung der Bewertungsmethoden.

Link zum Whitepaper

Benedikt Wagner - 15:26:10 @ Nachhaltigkeitsberichterstattung, Immaterielles Vermögen, Intellektuelles Kapital | Kommentar hinzufügen

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