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21.03.2024
Der Kompass des Erfolgs: Wertorientierte Steuerungssysteme für KMU und Familienunternehmen
In der Welt der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie der Familienunternehmen weht der Wind oftmals rauer als in den ruhigen Gewässern der Großkonzerne. Jedes Unternehmen, unabhängig von seiner Größe, navigiert durch das offene Meer der globalen Wirtschaft, doch nicht alle sind gleich gut auf die stürmischen Zeiten vorbereitet. Insbesondere KMU und Familienunternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Schiffe nicht nur gegen den ständig wechselnden Wind zu steuern, sondern auch durch die Nebelbänke der wirtschaftlichen Unsicherheiten und Marktveränderungen. Hierbei ist eine weitblickende Unternehmenssteuerung nicht nur eine Kunst, sondern eine Notwendigkeit, die über Sein oder Nichtsein entscheiden kann.
Kurs setzen in unruhigen Gewässern: Warum KMU und Familienunternehmen jetzt ein wertorientiertes Steuerungssystem brauchen
Stellen Sie sich vor, Sie sind der Kapitän eines Schiffes, das auf hoher See segelt. Ohne Kenntnis Ihres Zielhafens oder ohne einen Kompass, der Ihnen die Richtung weist, wie wahrscheinlich ist es, dass Sie Ihr Ziel erreichen? Genau dieses Szenario spiegelt die Situation vieler KMU und Familienunternehmen wider, die ohne ein effizientes und wertorientiertes Unternehmenssteuerungssystem navigieren. Sie verlassen sich auf die Buchhaltung und Kostenrechnung wie ein Seefahrer, der den Sternen folgt, ohne zu erkennen, dass diese nur zeigen, wo er ist, aber nicht, wohin er gehen soll. Buchhaltung ist das Logbuch des Schiffes, das zwar akribisch die zurückgelegte Reise dokumentiert, jedoch keine Aussagen über die zu erreichenden Ziele oder die notwendigen Kursänderungen erlaubt. Kostenrechnung wiederum mag den Verbrauch der Ressourcen aufzeigen, doch ohne ein Steuerungssystem, das die Richtung vorgibt, bleiben diese Zahlen ohne Kontext – sie sagen nichts darüber aus, ob der eingeschlagene Kurs der richtige ist.
In dieser Einleitung betreten wir die Welt der KMU und Familienunternehmen, die geprägt ist von der Notwendigkeit, nicht nur zu überleben, sondern auch zu florieren in einem Umfeld, das immer komplexer und vernetzter wird. Die Wichtigkeit einer “weitsichtigen Unternehmenssteuerung” lässt sich nicht überbewerten. Ohne sie gleicht das Unternehmen einem Schiff, das ohne Ziel und Richtung durch die Weiten des Meeres irrt, stets Gefahr laufend, im Nebel der Herausforderungen verloren zu gehen. Wir werden erkunden, warum ein modernes, wertorientiertes Steuerungssystem nicht nur eine Route durch die stürmische See weist, sondern auch wie es den Mehrwert für Stakeholder und Shareholder gleichermaßen steigert und damit das Überleben und den Erfolg des Unternehmens sichert.
Der Kompass für KMU: Auf dem Weg zu einem wertorientierten Steuerungssystem
Das Mysterium des “wertorientierten Unternehmenssteuerungssystems” beginnt oft mit einem grundlegenden Missverständnis: die Verwechslung von Controlling mit Kostenrechnung und die Fehlinterpretation von Controlling als reine Kontrollinstanz. Dieses Missverständnis ist nicht nur in KMU und Familienunternehmen weit verbreitet, sondern zieht sich durch die gesamte Wirtschaftslandschaft. Der Kern des Problems liegt in der etymologischen Wurzel des Wortes “Controlling”, die aus dem Englischen kommt und viel mehr mit “Steuerung” oder “Lenkung” als mit “Kontrolle” zu tun hat. Ein Controller ist demnach eher ein Navigator, der das Unternehmen auf Kurs hält und dafür sorgt, dass es seine strategischen Ziele erreicht, als ein Buchhalter, der lediglich Zahlen prüft und dokumentiert.
Ein Blick in aktuelle Stellenanzeigen für Controller und Bilanzbuchhalter offenbart häufig, dass die ausgeschriebenen Positionen eher auf die Dokumentation und Kostenrechnung als auf die zukunftsorientierte Steuerung des Unternehmens ausgerichtet sind. Anzeigen, die sich auf die Suche nach Fachkräften für “Bilanzbuchhaltung”, “Kostenkontrolle” oder “Finanzberichterstattung” konzentrieren, vermitteln den Eindruck, dass das primäre Ziel dieser Rollen in der rückwärtsgewandten Analyse liegt. Während diese Aufgaben zweifellos wichtig sind, spiegeln sie nicht das volle Potenzial wider, das ein echtes Controlling in Bezug auf die Unternehmenssteuerung und -entwicklung bietet.
Echtes Controlling – oder ein wertorientiertes Unternehmenssteuerungssystem – ist wesentlich mehr als die Summe seiner Teile, die häufig auf Kostenrechnung und finanzielle Berichterstattung reduziert werden. Es integriert vielmehr strategische Planung, Risikomanagement, und Performance-Monitoring in einem umfassenden Rahmen. Ein Controller in diesem Sinne agiert als Berater der Geschäftsführung, indem er Daten analysiert, Trends vorhersagt und Empfehlungen ausspricht, die auf die Steigerung des langfristigen Unternehmenswertes abzielen.
Ein prägnantes Beispiel für das Missverständnis in der Praxis findet sich in Unternehmen, die ihre “Controlling”-Abteilung primär für die Nachverfolgung von Budgetüberschreitungen und die Kostenkontrolle einsetzen. Während diese Aktivitäten Teil des Controllings sein können, fehlt ohne die Einbindung in eine strategische Planung und zukunftsorientierte Steuerung die essentielle Komponente des Wertschöpfungsbeitrags. Echtes Controlling betrachtet nicht nur, wo Geld ausgegeben wird, sondern auch, warum es ausgegeben wird und wie diese Ausgaben zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen.
Kosten- und Leistungsrechnung ist ein weiterer zentraler Baustein, der oft missverstanden wird. Sie dient nicht nur der internen Verrechnung und Kostenkontrolle, sondern bietet auch eine solide Grundlage für Entscheidungen, die den Unternehmenswert steigern. Durch die Zuordnung von Kosten und Leistungen zu Produkten, Dienstleistungen oder Projekten ermöglicht sie eine detaillierte Analyse der Profitabilität und Effizienz. In einem wertorientierten Steuerungssystem werden diese Informationen genutzt, um strategische Entscheidungen zu treffen, die das Unternehmen nach vorne bringen.
Die Herausforderung für KMU und Familienunternehmen besteht darin, das Potenzial eines echten, wertorientierten Controllings zu erkennen und zu nutzen. Indem sie über die traditionelle Kostenrechnung und finanzielle Kontrolle hinausgehen, können sie nicht nur ihre Navigation verbessern, sondern auch einen nachhaltigen Mehrwert für ihre Stakeholder schaffen.
Von Daten zu Entscheidungen: Der Weg zur Wertschöpfung in KMU
Ein integriertes, wertorientiertes Steuerungssystem entfaltet seine Kraft und Effizienz durch eine mehrdimensionale Betrachtungsweise, die es ermöglicht, Sensitivitäten und Interdependenzen innerhalb des Unternehmens und seines Umfelds zu erkennen und zu verstehen. Dieser Ansatz geht weit über die traditionelle eindimensionale Fokussierung auf finanzielle Kennzahlen hinaus. Stattdessen bietet es einen ganzheitlichen Blick auf das Unternehmen, der finanzielle, operative, strategische und externe Faktoren umfasst und wie diese miteinander interagieren.
Durch die Kenntnis dieser Wechselwirkungen können Unternehmen Wert und Mehrwert schaffen, indem sie erkennen, welche Hebel sie in welchem Bereich bewegen müssen, um ihre Ziele zu erreichen. Ein integriertes Steuerungssystem erlaubt es, die Auswirkungen von Entscheidungen auf verschiedene Bereiche des Unternehmens vorherzusehen und entsprechend zu agieren. Es ermöglicht eine proaktive statt reaktive Unternehmensführung, indem es aufzeigt, wie Änderungen in einem Bereich sich auf andere Bereiche auswirken können und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Gesamtwert des Unternehmens zu maximieren.
Ein weiterer zentraler Aspekt eines solchen Systems ist die Etablierung eines “Data-Driven-Mindset” im Unternehmen. In einer Welt, in der Daten als das neue Öl gelten, ist die Fähigkeit, auf der Grundlage von soliden, relevanten und zeitnahen Daten Entscheidungen zu treffen, entscheidend für den Erfolg. Wie W. Edwards Deming einst sagte: “Without data you’re just another person with an opinion.” Dieses Zitat unterstreicht die Bedeutung von datengestützten Entscheidungen in der modernen Geschäftswelt. Ein wertorientiertes Steuerungssystem versorgt Entscheidungsträger mit den notwendigen Daten, um fundierte Entscheidungen zu treffen, die auf realen Einblicken und Analysen basieren, nicht auf Annahmen oder Intuition.
Schließlich ermöglicht ein solches Steuerungssystem die Identifikation und Steuerung von Werttreibern im Unternehmen. Indem es die Faktoren klar herausstellt, die den größten Einfluss auf den Unternehmenswert haben, können Führungskräfte ihre Ressourcen effektiver zuweisen und Initiativen priorisieren, die den größten Mehrwert versprechen. Dieser fokussierte Ansatz führt zu einer verbesserten Ressourcenallokation, gesteigerter Effizienz und letztendlich zu einer nachhaltigen Wertsteigerung für das Unternehmen.
Insgesamt ist ein integriertes, wertorientiertes Steuerungssystem nicht nur ein Werkzeug für effiziente Unternehmensführung; es ist ein entscheidender Faktor für die Schaffung und Erhaltung von Wettbewerbsvorteilen in der heutigen dynamischen Geschäftswelt. Durch die umfassende Analyse von Daten und die Berücksichtigung von Sensitivitäten und Interdependenzen können Unternehmen nicht nur ihre aktuellen Operationen optimieren, sondern auch zukunftsfähige Strategien entwickeln, die langfristigen Erfolg sichern.
Einstein und das Unternehmenssteuer: Ein Plädoyer für Veränderung
Ohne ein adäquates, wertorientiertes Steuerungssystem navigieren Unternehmen oft wie Schiffe im Nebel, ohne klare Sicht und Richtung. Sie bewegen sich von Monatsabschluss zu Monatsabschluss, in der Hoffnung, dass sich die Situation verbessert, ohne wirklich zu wissen, wie sie dies erreichen können. Albert Einstein formulierte einst treffend: “Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim alten zu lassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert”. Diese Worte klingen wie ein mahnendes Echo in den Hallen der Unternehmen, die sich weigern, ihre Steuerungssysteme zu modernisieren und an die sich ständig ändernden Bedingungen anzupassen.
Das Fehlen eines solchen Systems führt nicht nur zu einer mangelhaften strategischen Ausrichtung, sondern beeinträchtigt auch die Resilienz eines Unternehmens erheblich. Diese mangelnde Widerstandsfähigkeit offenbart sich in einem scheinbar endlosen Zyklus von Kündigungs- und Einstellungswellen, der nicht nur dem Betriebsklima schadet, sondern auch die langfristige Leistungsfähigkeit des Unternehmens untergräbt. Ohne die Fähigkeit, proaktiv zu planen und zu steuern, reagieren Unternehmen oft nur auf kurzfristige Krisen, anstatt langfristige Strategien zu entwickeln, die solide Fundamente für die Zukunft legen.
Ein weiterer kritischer Punkt bei fehlendem oder unzureichendem Steuerungssystem ist die Liquiditätslage des Unternehmens. Viele Unternehmen finden sich in einem Zustand unzureichender bis mangelnder Liquidität wieder, der bis zur fortwährenden latenten Zahlungsunfähigkeit führen kann. Dieses Problem ist häufig darauf zurückzuführen, dass sich Unternehmen auf eine rein retrospektive Sichtweise verlassen, die durch die Buchhaltung und Kostenrechnung geboten wird. Diese Rückwärtssicht ist jedoch nicht ausreichend, um zukünftige Herausforderungen vorauszusehen und entsprechend zu planen. Ohne die Fähigkeit, vorausschauend zu handeln und zu steuern, laufen Unternehmen Gefahr, von plötzlichen Veränderungen im Markt oder in der Wirtschaft überrascht zu werden.
Das Scheitern von Start-ups oder das Stranden etablierter Unternehmen trotz innovativer Ideen, Produkte oder Dienstleistungen ist oft ein direktes Ergebnis des Fehlens eines robusten, wertorientierten Steuerungssystems. Ohne dieses kritische Werkzeug können Unternehmen ihre Ressourcen nicht effektiv allozieren, Chancen nicht nutzen und Risiken nicht angemessen managen. In einer Welt, die durch schnellen Wandel und hohe Unsicherheit gekennzeichnet ist, ist die Fähigkeit, agil und strategisch zu navigieren, entscheidend für den langfristigen Erfolg und das Überleben eines Unternehmens. Ein adäquates Steuerungssystem ist somit nicht nur ein Werkzeug zur Verbesserung der operativen Effizienz, sondern ein entscheidender Faktor für die Schaffung und Erhaltung von Wettbewerbsvorteilen und die Sicherung der Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens.
Wachstum sichern, Werte schaffen: Warum jedes KMU ein wertorientiertes Steuerungssystem braucht
Die Königsdisziplin für jedes Unternehmen, insbesondere für KMU und Familienunternehmen, ist die Ausrichtung ihres Steuerungssystems auf den Unternehmenswert. Dieser Schritt ist nicht nur eine strategische Entscheidung, sondern eine fundamentale Notwendigkeit, die über den langfristigen Erfolg und die Nachhaltigkeit des Unternehmens entscheidet. KMU und Familienunternehmen, die traditionell auf langfristiges Wachstum und die Weitergabe über Generationen ausgerichtet sind, sollten ein wertorientiertes Steuerungssystem als unverzichtbares Instrument betrachten, um ihre Ziele zu erreichen.
Der Grund dafür ist einfach: KMU und Familienunternehmen sind oft weniger diversifiziert als große Konzerne, was ihr Risiko in einem volatilen Marktumfeld erhöht. Ein weitsichtiges und wertorientiertes Steuerungssystem ermöglicht es diesen Unternehmen, dieses Risiko zu minimieren, indem es ihnen hilft, ihre Ressourcen effektiv zu allozieren, Chancen zu ergreifen und Herausforderungen proaktiv zu begegnen.
Die Frage ist daher nicht, ob ein KMU oder Familienunternehmen ein solches Steuerungssystem benötigt, sondern vielmehr, wann es beginnt, in eines zu investieren. Die gute Nachricht ist, dass die Implementierung eines wertorientierten Steuerungssystems keine Unsummen verschlingen muss. Alles beginnt mit einer effizienten Finanzfunktion, die die notwendige und zeitgerechte Datengrundlage liefert. In einem zweiten Schritt werden durch interne und externe Analysen Werttreiber und Sensitivitäten identifiziert, die dann in ein umfassendes Steuerungssystem integriert werden.
Das Beste daran ist, dass ein solches Dashboard, das alle finanziellen und nicht-finanziellen Indikatoren umfasst, mit relativ geringem Aufwand durch Werkzeuge wie PowerQuery, PowerPivot und PowerBI in Excel implementiert werden kann. Diese Tools ermöglichen es KMU und Familienunternehmen, leistungsfähige Steuerungssysteme zu entwickeln, die ihre spezifischen Bedürfnisse und Ziele widerspiegeln, ohne dabei die Bank zu sprengen.
In einer Zeit, in der die richtigen Informationen und die Fähigkeit, sie effektiv zu nutzen, einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellen, gibt es für KMU und Familienunternehmen keine Ausreden mehr. Ein wertorientiertes Steuerungssystem ist kein Luxus, sondern eine essentielle Investition in die Zukunft und Nachhaltigkeit des Unternehmens. Es ist an der Zeit, die Initiative zu ergreifen und den ersten Schritt in Richtung einer strategischen Unternehmensführung zu machen, die nicht nur den aktuellen Erfolg sichert, sondern auch die Grundlage für zukünftiges Wachstum und langfristige Prosperität legt.
Benedikt Wagner - 17:13:21 @ Finance, Controlling, Strategie | Kommentar hinzufügen